Januar 2019, Bayern

Endlich stand das Tarnzelt  an einer mit dem Bio-Bauern und dem Jäger abgestimmten Stelle. Ich versprach mir viel davon. Nach ein paar Wochen saß ich dann im Zelt, bis dahin hatten sich die Tiere hoffentlich daran gewöhnt. Und wie sie das hatten……

Als die Sonne früh aufging, wirkte der Zeltstoff wie eine Leinwand, durch die ich den von außen darauf fallenden Schatten der Zweige sah. Aber da waren nicht nur Zweige… ein winziger Vogel hüpfte plötzlich genau an diese Stelle und ich hatte von innen gegen das Licht sozusagen Vogel-Kino. Hektisch, wie die kleinen Vögel meistens sind, hüpfte er von Ast zu Ast und war plötzlich verschwunden. Es raschelte und dann saß der Zaunkönig im Tarnzelt vor mir. Er war mindestens genauso verdutzt wie ich. Daraus entnahm ich, dass er schon öfter im Zelt gewesen sein muss. Aber schnell fasste er sich und begann in dem kleinen Innenraum Kreise um mich zu flattern. Dann fand er eine kleine Spalte nach draußen und war verschwunden. Einerseits ein so lustiges Erlebnis, andererseits fühlte ich mich etwas auf den Arm genommen von der Natur. Hatte ich doch extra „gefühlte Unsummen“ in große Brennweite investiert.

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